Das südasiatische Land Bhutan befindet sich an den südlichen Hängen im östlichen Himalaja. Das Land grenzt im Osten, Süden und Westen an die indischen Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Westbengalen und Sikkim sowie im Norden an die autonome Region Tibet (China). Der Himalaya ist in Bhutan dominierend. Mehr als 80 % der Landesfläche befinden sich höher als 2.000 m.
Bhutan kann in drei Hauptlandschaften gegliedert werden. In der südlichen Grenzregion zu Indien erstreckt sich die etwa 500 m hohe schmale Niederung der Duar-Ebene. Diese gehört zu den Ausläufern des Ganges-Brahmaputra-Tieflandes. Richtung Norden steigt das Land steil an. Der Vorhimalaya ist zwischen 2.000 und 3.000 m hoch und stellt das das Hauptsiedlungsgebiet in Bhutan dar. Die Hochgebirgsregion Lunanabefindet sich in der Grenzregion zu Tibet.
Die höchste Erhebung in Bhutan ist der Kula Kangri (7.553 m). Auch der höchste, noch nie von Menschen bestiegene Berg befindet sich in Bhutan (Gangkhar Puensum, 7.541 m).
Mehr als zwei Drittel des Landes sind von Wald bestanden.
Unter anderem wachsen in Bhutan 300 verschiedene Heilpflanzenarten, 80 Rhododendren- und etwa 600 Orchideenarten. Auf den hohen Bergpässen auf 5.000 m Höhe findet man noch winzige Alpenblumen. Auf bis 4.000 m Höhe gibt es viele verschiedene Blumen wie Edelweiß, Enzian und Astern. Im Frühjahr blühen die Rhododenren, Magnolien, Orchideen und Primeln in einer einzigartigen Farbenpracht. In den wärmeren Tälern bilden rot leuchtende Weihnachtssterne ganze Alleen.
Vor allem ab der Jahrtausendwende und der Öffnung des Landes für den internationalen Tourismus, hat die zoologische Erforschung in Bhutan zugenommen. Aufgrund der Aktualität gibt es viele noch nicht publizierte Forschungsergebnisse und es werden ständig neue Arten entdeckt. Zu den Tieren die typisch für Bhutan sind zählen: Kleiner Panda, Kragenbär, Königstiger, Schneeleopard, Takin, Moschushirsche, Goldlangur, Nebelparder, Blauschafe und Yak.
6. Medizinischer Hinweis
Das Auswärtige Amt empfiehlt jedoch, die Standardimpfungen gemäß dem aktuellen Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene (www.riki.de) anlässlich einer Reise zu überprüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen.
Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Masern, Mumps, Röteln (MMR), Influenza (Grippe) und Pneumokokken.
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Gefährdung auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Japanische Enzephalitis empfohlen.
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7. Bevölkerung
Nach Angaben der Regierung hat Bhutan 0,8 Millionen Einwohner. Die Bevölkerung Bhutans setzt sich aus drei Gruppen zusammen: den im westlichen Hochland lebenden, im Mittelalter aus Tibet eingewanderten Ngalongs, einer Schicht, der auch das Königshaus angehört, und den im östlichen Bergland lebenden, ethnisch den Bergstämmen Nord-Ost-Indiens nahestehenden Sarchops, wobei beide Gruppen durch ihre Zugehörigkeit zum Buddhismus verbunden sind, sowie als dritte Gruppe den im Tiefland an der indischen Grenze überwiegenden Süd-Bhutanern (nepalesische Bhutaner oder Lhotshampas). Etwa drei Viertel der Bevölkerung gehören zum tibetischen Völkerkreis. Die Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei etwa 67,88 Jahren.
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8. Politik und Wirtschaft
Seit der Unterzeichnung der Verfassung durch den König am 18. Juli 2008 ist Bhutan auch formal eine konstitutionelle Monarchie. Das politische System Bhutans entspricht seit den Wahlen zum Oberhaus 2007 und Unterhaus 2008 erstmals westlichen Vorstellungen einer Demokratie. Besonders richtet sich Bhutan nach den Vorgaben des Westminister-Systems und folgt explizit dem Parlamentsmodell Großbritanniens. Daher gibt es in Bhutan ebenfalls ein Zwei-Kammer-System, jedoch wird das Oberhaus als Nationalrat und das Unterhaus als Nationalversammlung bezeichnet.
Die volkswirtschaftliche Basis von Bhutan ist schmal. Die Landwirtschaft ist nicht produktiv und wird weitgehend durch Subsistenzniveau bestimmt. Reisüberschüsse werden nicht produziert, vielmehr ist die Regierung gezwungen, Reis zur Versorgung der Bevölkerung zu importieren. Mit dem zu erwartenden Bevölkerungswachstum wird sich Bhutan vermutlich künftig mit Problemen der Nahrungsmittelversorgung konfrontiert sehen. In den letzten Jahren konnte die Wirtschaftsleistung jedoch deutlich gesteigert und der Lebensstandard verbesserte werden. Obwohl das wirtschaftliche Modell des Landes nicht wachstumsorientiert ist konnte das Bruttoinlandsprodukt gerechnet in US-Dollar von 807 Mio. im Jahr 1990 auf 7.721 Mio. im Jahr 2017 gesteigert werden. Dank diesem Wachstum gehört Bhutan inzwischen zu den Ländern mittleren Einkommens. 2017 lag das Wirtschaftswachstum bei 6,8 % womit das Land zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften gehörte.
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9.Verkehrsnetz
Bhutan hat keine Autobahnen, und es gibt nur wenige Straßen, die nur für sehr wenig Verkehr ausgelegt sind. Durch die gebirgige Landschaft gibt es auf vielen Straßen kaum gerade Strecken, und so dauert es sehr lange, aus den entlegenen Dörfern des Landes in die Hauptstadt zu gelangen (teilweise mehrere Tage). Die Verbindungen zwischen den Dörfern werden im Rahmen des von Helvetas Swiss Intercooperation geförderten Suspension Bridge Programme (SBP) durch den Bau von Drahtseil-Hängebrücken verbessert. Zwischen 1978 und 2008 entstanden so insgesamt 452 Hängebrücken nach dem in Nepal verwendeten und für Bhutan weiterentwickelten Standarddesign.
Im ganzen Land gilt Linksverkehr. Oft wird Thimphu als die einzige Hauptstadt der Welt ohne eine einzige Ampel bezeichnet, was allerdings auch auf Ngerulmud zutrifft. An den Enden der Hauptstraße durch Thimphu befinden sich zwei Kreisverkehre, an denen tagsüber Polizisten den Verkehr regeln. Fahrradfahren ist innerhalb von Paro und Thimphu nicht gestattet.
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10. Städte und Regionen
Die Stadt Phuentsholing (330 m ü.d.M.) liegt im Süden von Bhutan, an der Grenze zu Indien im Distrikt Chukha und hat etwa 30.000 Einwohner. Die Bevölkerung besteht zu einem großen Teil aus Indern, da die Grenze innerhalb des Stadtgebietes von Indern und Bhutanern ohne Grenzformalitäten überquert werden kann. Die wirtschaftliche Grundlage für die Stadt ist der Handel; sie hat eine wichtige Funktion für Import und Export. Wer vorhat, im Anschluss an eine Bhutanreise Indien zu besuchen, kann in Phuentsholing die Grenze nach Westbengalen überqueren und dort seine Indienreise beginnen. Der wunderschöne Nationalpark Manas mit Elefanten und Panzernashörnern und vielen anderen Wildarten, der ca. 255 km entfernt liegt (5-6 Autostunden), ist ein absolutes Highlight (Oktober bis Ende März).
Distrikt Dagana ist eine sehr grüne Region. Über 80% sind bewaldet. Das Gebiet erstreckt sich bis zur südlichen Grenze des Königreichs. Ihren Namen erhielt die Region vom Daga Trashiyangtse Dzong, der 1651 von Zhabdrung Ngawang Namgyel erbaute wurde. Er war der erste Mann, der Bhutan vereinte. Das historische Wahrzeichen dient bis heute als administratives Zentrum des Distrikts. Hier befinden sich auch die drei Megalithen "Sky Pillar Rock", "The Rock of Ancient Steps" und "The Frontier Sky Fortress". Während der Erbaung des Dzong sollen diese telepathische Botschaften gesendet haben, so dass der Dzong nicht höher als der höchste Megalith werden darf. In der Region befinden sich noch viele weitere Tempel und Klöster. Die Haupteinnahmequelle ist die Landwirtschaft und es werden vor allem Orangen und Reis angebaut.
Gasa, ein Distrikt im Norden des Landes, grenzt an die Distrikte von Punakha, Thimphu und Wangdue Phodrang und im Norden an Tibet. Diese kontrastreiche wunderschöne Region mit Höhen von 1.500 bis 4.500 Meter hat in der Regel extrem lange und kalte Winter und kurze, aber schöne Frühling- und Sommer- und Herbsttage. Der Distrikt von Gasa hat nur knapp 3.000 Einwohner. Diese Region wird von den Layaps, nomadischen Hirten mit einer einzigartigen Kultur bewohnt. Ihre Haupteinnahmequellen sind der Handel mit Yak-Produkten, z.B. Jak-Textilien, Käse, Butter und Jak-Fleisch. Sie ernten und verkaufen den Cordyceps, (ein Raupenpilz von extrem hohem Wert, der in der orientalischen Medizin häufig verwendet wird und potenzfördernd sein soll).
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11. Kultur, Sehenswürdigkeiten und berühmte Persönlichkeiten
- Die spirituelle Klosterstadt Bumthang ist eines der wichtigsten religiösen Zentren des Landes. Die zahlreichen Tempel und Klöster sind beeindruckende Zeugnisse der buddhistisch geprägten Vergangenheit der Region.
- Beobachten Sie auf Ihrem Bhutan Urlaub die seltenen Schwarzhalskraniche im Gangtey Tal, Teil des Black Mountains National Park. Zudem finden sich in Bhutans wichtigstem Wildreservat auch Tiger, Leoparden und asiatische Wildhunde.
- Das beeindruckende Tatksang Kloster in Paro befindet sich auf 3000 Meter Höhe und gehört zu den Wahrzeichen Bhutans. Man sagt, dass das auch als Tigers Nest bekannte Kloster das schönste in der gesamten Himalaya Region ist.
- Den vielleicht schönsten Ausblick auf den Himalaya haben Sie vom Punakha Tal. Der Punakha Dzong ist ein beeindruckendes Klosterbauwerk, das vor atemberaubender Kulisse majestätisch in die Höhe ragt.
- Die Tashichho Dzong in der Hauptstadt Thimpi ist ein buddhistisches Kloster, Festung und zugleich Sitz der Regierung von Bhutan. Das imposante Bauwerk im Norden der Stadt beherbergt über 30 Kapellen, Tempel und Schreine.
Jigme Singye Wangchuck wurde am 11. November 1955 in Thimphu in Bhutan geboren. Er ist ein bhutanischer Adeliger und der abgedankte vierte König Bhutans (1972–2006), der nach dem Tod seines Vaters mit 16 Jahren als damals jüngster Monarch der Welt den Thron bestieg, die Modernisierung des Landes vorantrieb und das „Bruttonationalglück“ (1979) als oberstes Staatsziel formulierte.
12. Feiertage
Datum |
Name des Feiertages |
2. Januar |
Wintersonnenwende |
17. Januar |
Traditioneller Tag der Opfergabe |
16. Februar |
Losar (Neujahr) |
17. Februar |
Losar (Neujahr) |
21. Februar |
Geburtstag des Königs |
22. Februar |
Geburtstag des Königs |
23. Februar |
Geburtstag des Königs |
20. März |
Frühlings-Taundnachtgleiche |
25. April |
Shabdrung Kuchoe |
2. Mai |
Geburtstag des Königs Jigme Dorji Wangchuck |
29. Mai |
Buddhas Parinirvana |
21. Juni |
Sommersonnenwende |
23. Juni |
Geburtstag des Königs Jigme Dorji Wangchuck |
16. Juli |
Buddhas erster Sermon |
15. September |
Thimphu Drubchoe |
23. September |
Herbst-Tagundnachtgleiche |
23. September |
Tag des gesegneten Regens |
19. Oktober |
Dashain |
31. Oktober |
Abstieg des Buddha |
1. November |
Krönung des Königs Jigme Khesar Namgyel |
11. November |
Geburtstag des Königs Jigme Singye Wangchuck |
17. Dezember |
Nationalfeiertag |
21. Dezember |
Wintersonnenwende |
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13. Reisehinweise
Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt
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14. Auslandsvertretung
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Leiter: Dr. Martin Ney, Deutschlands Botschafter in Indien
Ort: New Delhi
Telefon: +31 11 44 19 91 99
Straßenanschrift: Embassy of the Federal Republic of Germany, P.O. Box 613, New Delhi 110001, Indien.
Amtsbezirk/Konsularbezirk: Indien, Konsularischer Amtsbezirk: Bundesstaaten Haryana, Himachal Pradesh, Jammu und Kaschmir, Punjab, Rajasthan, Sikkim, Uttar Pradesh, Uttarkhand (früher Uttarranchal) sowie die Unionsterritorien Chandigarh, Delhi, Andamanen und Nikobaren, Lakkadiven, Minikoi und Amindiven sowie Bhutan.
Website: http://www.new-delhi.diplo.de
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15. Quellen
www.wetterkontor.de
www.auswaertiges-amt.de
www.konsulate.de
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